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Unsere Heiligen

In unserer Allerheiligenkirche finden wir eine Vielzahl von Heiligen.

 

Die Heilige Barbara

Und wir beginnen mit einer Frau, die wir gleich drei Mal in der Allerheiligenkirche haben: im linken Flügel des Katharinenaltares, in einem Fragment eines Altares aus dem Hause Rieter und an dem kleinen Reliquien- oder Hausaltar. Ihre Geschichte passt in die Passionszeit. Mit ihrer Passion ist Barbara Trösterin geworden für Sterbende. Ihr Name heißt “Fremde”,  Barbarin, sie ist eine Fremde geblieben in dieser  Welt, abgeschieden in einem Turm. Die Legende erzählt die Geschichte einer jungen Frau aus NIkodemien, dem heutigen Izmir in der Türkei, Tochter eines  wohlhabenden Griechen. Sie war schön, dass der Vater um ihre Unberührtheit fürchtete. Er baute ihr einen Turm, in dem sie lebte. Als er auf Reisen ging, glaubte er sie dort sicher. Aber in der Abgeschiedenheit des  Turmes denkt die nicht nur schöne, sondern auch kluge Frau über alle möglichen Dinge nach, korrespondiert mit dem bedeutendsten Theologen der damaligen Zeit, Origines, und bekehrt sich zum Christentum. Das Bad, das sie sich hat einbauen lassen, wird zum Taufbecken. Das einzige Fenster, das der Vater ihr gönnte, öffnete ihr den Blick zum Himmel. Sie läßt es dreiteilig umbauen und erkennt Gott Vater, Sohn und Hl. Geist. Der zurückgekehrte Vater erfährt von der Veränderung.
Als er hört, dass sie Christin geworden ist, zeigt er seine Tochter bei den staatlichen Behörden an. Zunächst kann sie fliehen. Dann aber wird sie gefasst, ins  Gefängnis geworfen, grausam gefoltert und schließlich vom eigenen Vater auf dessen Wunsch enthauptet. Den Vater seinerseits tötet im Anschluss ein Blitzschlag. Die Legende sagt, auf dem Weg ins Gefängnis sei ein  Kirschzweig in ihrem Gewand hängen geblieben, diesen Zweig hat sie ins Wasser gestellt, Christus erscheint ihr im Kerker im himmlischen Glanz und sie geht sehr stark den Weg des Martyriums.
Erkennbar ist Barbara  seither in der Kunst an ihrem grünen Gewand, Zeichen des Lebens aus dem Tod heraus, an dem Turm, der ihr Lebensgefängnis war und den sie doch überwinden konnte. Oft ist sie auch mit dem Abendmahlskelch dargestellt, wie sie den Sterbenden das Sakrament reicht und zur Trösterin wird auf dem letzten Weg.

 

Die Heilige Katharina

Katharina wurde geboren in der Regierungszeit Kaiser Maxentius’ (279-312), als Tochter von König Costus, der in Zypern herrschte. Sie wurde eine der schönsten und klügsten Frauen der damaligen Zeit. Nach der Legende konferierte sie mit den  50 weisesten Männern des Reiches. Dabei gelang es ihr, sie vom christlichen Glauben zu überzeugen, zu dem sie sich selbst bekehrt hatte. Selbst Kaiserin  Faustina trat heimlich zum christlichen Glauben über. Soviel Emanzipation konnte dem Kaiser nicht gefallen. Er ließ die Gelehrten verbrennen, die Gemahlin enthaupten und auch Katharina, die sich weigerte, dem Kaiser zu opfern, musste den Märtyrertod auf sich nehmen. Sie wurde auf ein Rad geflochten, das  allerdings durch Blitzschlag zerstört wurde, so dass sie schließlich durch Enthauptung starb. Das Motiv der Verlobung mit Christus, der ihr in der  Darstellung unseres Altares den Ring reicht, belegt, ihre Unabhängigkeit von allen weltlichen Mächten. So sollen Engel ihren Leichnam auf den Berg Sinai getragen haben, wo später das Katharinenkloster gegründet wurde.

Katharina gilt bis heute als Schutzpatronin für Wissenschaftler und Gelehrte. Der  Altar selbst ist eine Stiftung Peter Rieters und seiner ersten Frau Elisabetha Truchseß von Pommers- felden. Er hatte das Patronat für die Kirche von 1488 bis 1502 inne. Nach Heirich Wich gehört der Altar in das Umfeld von Meister Berthold, der viel für die Lorenzkirche in Nürnberg gemalt hat. Dies passt insofern, als auch Peter Rieter mit St. Lorenz eng verbunden war. Er darf neben dem Apostelabschiedsaltar von Riemenschneider als bedeutendstes Kunstwerk der Allerheiligenkirche gelten.

Der Heilige Georg

Ganz hinten im Chorraum der Allerheiligenkirche findet sich ein Flügel eines kleinen Altars unbekannter Herkunft mit einer Darstellung des heiligen Georg mit dem Drachen. Seine Legende lässt noch heute erschaudern.

Nach der Legenda Aurea haust in der Stadt Silena in Lybia ein Drache in einem See vor der Stadt und verpestet diese mit seinem Gifthauch. Zwei Lämmer  müssen ihm täglich geopfert werden, um seinen Grimm zu stillen. Als keine mehr aufzutreiben sind und schon Söhne und Töchter geopfert werden, trifft das Los die  Königstochter, die nach dem Abschied von ihren Eltern vor die Tore der Stadt geht. Da kommt Georg geritten und verspricht ihr Hilfe. Mit dem Zeichen des Kreuzes  und dem Schwert bezwingt er den Drachen, die Königstochter führt ihn an ihrem Gürtel wie einen zahmen Hund in die Stadt. Georg verspricht den geängstigten  Menschen, den Drachen zu töten, wenn sie sich zu Christus bekehren. So geschieht es. Der König lässt sich vor allem Volk taufen, der tote Drache wird von  4 Paar Ochsen aus der Stadt geschleppt. In späteren Verfolgungen durch Kaiser Diokletian fallen viele Menschen wieder ab vom christlichen Glauben. Der enttäuschte Georg, der viele Martyrien überstand, wird schließlich enthauptet.
Sein Festtag ist der 23. April. Er wurde Schutzheiliger für Soldaten, aber auch für  Bauern und viele andere mehr. Auf dem Hintergrund seiner Legende darf durchaus gefragt werden, was heute die Atmosphäre in unseren Städten zu vergiften in der Lage ist und uns Opfer abverlangt, sei es, dass Menschen Arbeit suchen und nicht finden, sei es der Hass gegenüber Fremden, die unter uns leben usw.

 

 

 

 Der Heilige Laurentius

 Zur Grillsaison bietet sich nur ein Heiliger an, allerdings ein ganz Besonderer:

Sein Kennzeichen, auf das er sich einmal stützt, das er ein andermal locker über der Schulter trägt, ist der Rost. An ihm ist er überall erkennbar, ein Heiliger mit Humor, ein Heiliger mit einem sehr ernsthaften und aktuellen Anliegen, ein  Nürnberger Lokalheiliger: Der Heilige Laurentius, St. Lorenz.

 

Seine Geschichte ist frech und überzeugend:

Im Rom des 3. Jahrhunderts nach Christus war er Diakon und als solcher für die Pflege der Armen zuständig. Dem Kaiser Valerian war zu Ohren gekommen, dass Laurentius auch die Schätze der Kirche zu verwalten habe. Die waren bedeutend und angesichts maroder Staatsfinanzen hätte er sie notwendig gebraucht.

Der Kaiser lässt Laurentius festsetzen, um die Herausgabe der Kirchenschätze zu  erzwingen. Der findige Diakon bittet den Kaiser um drei Tage Freiheit, dann würde er ihm die Schätze der Kirche bringen. Der Kaiser gewährt die Frist. Laurentius trommelt seine Armen der ganzen Stadt zusammen und versammelt sie nach drei Tagen vor den Palasttoren.

Der Kaiser traut seinen Augen nicht und fragt den Kirchenmann nach den Schätzen der Kirche. Der antwortet: "Da sind sie. Diese Armen sind die wahren Schätze der Kirche."

Ob solcher Frechheit wurde er wieder gefangen genommen und zum Tod auf dem Rost verurteilt. Der heilige Lorenz wurde bei lebendigem Leib verbrannt. Doch noch auf dem Feuer soll er dem Kaiser zugerufen haben: "Deine Kohlen sind mir Kühle!"

 

Passt diese Geschichte etwa auch zu den derzeitigen Spardiskussionen in unserer Kirche? Lorenz mit dem Grill bleibt ein unbequemer Mahner.

 

In der Allerheiligenkirche finden wir von ihm ein wunderbar erhaltenes Bild auf  einem Flügel des Passionsaltares.